Hand auf’s Herz: Was kostet die Produktion eines Films?

Von Wolfgang - Geschäftsführer

Hand aufs Herz: Das ist die Frage, die wir am öftesten gestellt bekommen. Und das völlig zurecht. Wir möchten hier ganz ehrlich und transparent darauf antworten und eine Orientierung geben. Die kurze Antwort: es kommt wie immer darauf an. Aber das war ja klar. Das sagt Ihnen auch der Autoverkäufer, dass es dieses oder jenes Modell gibt und Sie noch reihenweise Extras bestellen können.

Die lange Antwort? Nun, der Vergleich mit dem Auto ist ja nicht so verkehrt. Ein Pickup-Truck, mit dem Sie Baumarktpflanzen nach Hause fahren hat ganz andere Anforderungen und Kosten wie eine elegante Limousine. Der kleinste gemeinsame Nenner ist, dass Sie von A nach B wollen, und das wollen Sie unbedingt! Denn Bewegtbild ist heute allgegenwärtig und nichts erhält mehr Klicks im Internet als Videos. Wenn sich jetzt bei Ihnen eine gewisse Unsicherheit breit macht, sind sie damit nicht alleine. So viele Fragen! Wie gehe ich das an, wer schreibt mir das Konzept, wie komme ich zu Angeboten, wie wähle ich aus diesen aus, zumal sich diese erheblich im Preis unterscheiden und so weiter und so fort.

Wie so eine Produktion von der Idee bis zum fertigen Film abläuft, werden wir in einem unserer nächsten Blog-Artikel schildern. Jetzt soll es erst mal um die Kosten gehen. Deshalb listen wir hier die 5 wichtigsten Faktoren bei der Kalkulation eines Filmprojektes auf (alles Netto-Preise).

1. Die Anzahl der Drehtage. Die meisten Produktionen im Bereich Imagefilm, Produktvideo oder Werbespot bewegen sich zwischen 1 und 3 Drehtagen, seltener 4 oder 5. Je nach Aufwand der Szenen, der Größe des Teams, der benötigten Kamera (eine High-Speedkamera beispielsweise ist wesentlich teurer als eine normale 4k Kamera) und sonstigem Spezialequipment bewegt sich so ein Drehtag zwischen 2.000 und 5.000 Euro.

2. Darsteller/Sprecher. Auch wenn viele Filme, vor allem im Bereich Corporate Video, mit Mitarbeitern statt Schauspielern gedreht werden können, zahlt es sich aus, auf Profis zu setzen. Gerade bei Sprechrollen oder wenn man eine bestimmte Emotion vermitteln will, ist die Investition in einen professionellen Darsteller Gold wert. Und man ist schneller, weil die Damen und Herren wissen, was sie tun. Die Kosten bewegen sich pro Darsteller zwischen 500 Euro pro Tag mit zeitlich und räumlich uneingeschränkten Rechten (z.B. über eine People-Agentur wie face-up) und ca 3.000 Euro oder mehr für absolute Schauspiel-Profis mit Rechten für 1 Jahr. Für Sprecher ist es ähnlich: Ab ca. 700 Euro geht es los und kann sich für bekannte deutsche Synchronstimmen auch schon mal über 2.000 Euro bewegen.

3. Postproduktion. Dazu gehört die Materialauswahl, die Entwicklung des Rohmaterials (wie bei RAW-Bildern einer Fotokamera), der Schnitt, die Animation (2D oder 3D), das Colorgrading, um dem Film einen unverwechselbaren Look zu geben, die Audioproduktion und das Mastering, um den Film perfekt für alle Formate zu optimieren, vom Youtube-Video bis zum Kinoeinsatz mit 5.1 Mischung. Der Preis für 1 Tag in der Postproduktion liegt bei uns z.B. bei 1.270 Euro, und benötigt werden zwischen 2 und 5 Tagen, seltener 7 oder 8, meist jedoch 2 oder 3 bei kleinen und mittleren Produktionen.

4. Regie. Ein Regisseur, also die Person, welche die gestalterische Gesamtleitung hat, bewährt sich auch bei den kleinsten Projekten. Damit bekommt jede Produktion eine bestimmte Charakteristik. Der Regisseur achtet zudem darauf, dass alles einem Konzept folgt, einen bestimmten Look hat und einem Storytelling folgt. Wir wollen ja letztendlich Geschichten erzählen und nicht nur schöne Bilder machen. Die Kosten für Regie hängen stark vom Umfang des Projekts und vom Gesamtbudget ab, liegen aber meist zwischen ca. 1.000 und 6.000 Euro.

Und nicht zu vergessen:

5. Die Idee und das genaue Drehbuch. Das hängt auch vom Umfang ab, liegt aber meist zwischen 1.200 und 4.000 Euro.

Man sieht: Es gibt sehr viele Kostenfaktoren. Die meisten davon hängen vom Konzept ab, weshalb auch kein einheitlicher Preis für einen 2-Minuten-Film genannt werden kann. Es ist immer anders. Und bevor Sie sich jetzt die Mühe machen und die oben genannten Kosten zusammenrechnen, nutzen Sie lieber die Zeit und lassen Sie sich ein individuelles Angebot erstellen.

Wir sollen uns melden? Gerne. Bei wem?